Rönsahler Dorfpaten mit Jahresabschluß
Zum Jahresabschluß trafen sich die Dorfpaten Rönsahl im Restaurant Rothhardt’s , um das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen und gleichzeitig erste Ideen für das nächste Jahr zu sammeln. Die Dorfpaten gibt es eigentlich erst seit Mitte 2024. Ursprünglich angetreten, um Rönsahl bei dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu präsentieren, mußte die Bewerbung kurzfristig doch wieder zurückgezogen werden. Um
spätestens beim nächsten Wettbewerb Rönsahl auf den ersten Platz zu bringen, wurde beschlossen, im Vorfeld kleinere Verschönerungen und Verbesserungen im Dorf anzugehen. Ein Name für die besondere Gruppe wurde schnell gefunden. Neben Vorschlägen wie den Dorfkümmerern oder den Dorfmachern kristallisierte sich der Begriff „Dorfpaten“ heraus. Der Gedanke, dass die Dorfpaten mit mafiösen Strukturen in Verbindung gebracht werden, konnte direkt wieder verworfen werden. Die Dorfpaten sind irgendwo zwischen einem Komitee und einem Verein, um dies genau nicht zu sein. Bei der Gruppe darf jeder dabei sein und mitmachen, sei es nur für eine kurze Idee oder dauerhaft. Es ist auch völlig egal, wo man herkommt, wo man hin will, wie man aussieht oder ob man etwas nicht oder außergewöhnlich gut kann. Der Plan ist, möglichst ohne eine feste Struktur zu agieren, um wirklich jeder Person die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen.
Auch wenn bei dem Jahresendtreffen wieder die Frage aufkam, ob man nicht doch einen Verein gründen
sollte, wäre das keine gute Idee. Ein Verein ist immer mit zusätzlichem Aufwand und gewissen Verpflichtungen verbunden. Mit dem derzeitigen System sind die Dorfpaten sozusagen gezwungen, sich beständig mit den Ortsvereinen zu verknüpfen und die Einwohner auch über Vereinsgrenzen hinaus anzustiften. Für viele der Aktionen braucht man einfach einen Verein im Hintergrund, sei es bei der Beantragung von Fördergeldern oder einfach für die Ausstellung einer Spendenquittung. Die Dorfpaten leisten sich lediglich Koordinatoren, die neben der Tätigkeit als dauerhafte Ansprechpartner auch Dinge wie die Finanzen steuern. Da für das Ehepaar Marcus die Aufgaben insgesamt zu viel geworden sind, wurde Kephas Gatzen zusätzlich als Koordinator vorgeschlagen.
Die Dorfpaten haben in der recht kurzen Zeit schon viel in Rönsahl bewegt. Sei es die Instandsetzung von Schildern, die Verbesserung der Versorgung mit Rettungsschildern, Verbesserung eines Weges um die Servatiuskirche, Modernisierung von Schaukästen, Aufstellung eines Bücherschrankes, Einbringung von Vorschlägen zu Verkehrssteuerung während der Sperrung der Volmebrücke, Ortsbegehung zum Aufspüren von Verbesserungsmöglichkeiten, Koordination von zwei längeren Beiträgen im WDR Fernsehen, Aufstellung eines Bücherschrankes, Bau von Igelhäusern und noch unzähligen kleineren Aktionen.
Die Idee der Dorfpaten scheint so gut zu sein, dass vom Stand weg der 2. Platz des Heimatpreises der Stadt Kierspe verliehen wurde. Die 1500 € Preisgeld werden komplett in Rönsahl investiert werden.
Für das nächste Jahr sind schon wieder viele kleine und auch größere Projekte in der Planung. Es werden weitere Bäume gepflanzt werden, ein Sonnensegel am Calisthenics-Parks installiert, eine Taschengeldbörse angeboten, weitere Bau- und Bastelprojekte, eine Servicestation für Fahrräder, Ausbau des Angebotes für Geocacher und andere Ideen, die sich bei den klassischen DorfKontrollRunden (DKR) aufdrängen.
Ein besonderes Augenmerk wird auf eines der Wahrzeichen des Dorfes, die Servatiuskirche, gelegt werden. Nach dem großen Dorfbrand 1766 wieder hergerichtet, gilt es die Kirche auch noch in ihr drittes Jahrhundert zu begleiten. Die Kirche selbst ist ursprünglich auf das Jahr 1260 datiert. Mutmaßlich stand bereits seit dem Jahre 1003 eine Kapelle an ihrer Stelle. Seit es im Bereich Rönsahl dauerhafte Bewohner gibt, gibt es auch ein Gotteshaus. Diese kleine Kirche ist wortwörtlich das Herz von Rönsahl. Mit dem Verlust des Herzens tritt alsbald der Tod herein. Die allgemeinen Umstände machen es der Kirchengemeinde immer schwerer die Kirche zu erhalten.
