Auf den Spuren der Bundespräsidenten-Gattinnen: Rönsahler Frauenhilfe beschäftigt sich mit Frauen in der Politik
Mit den Frauen der Bundestagspräsidenten beschäftigten sich in der vergangenen Woche die Mitglieder der Rönsahler Frauenhilfe.
Von Rainer Crummenerl
Rönsahl – „Hinter einem starken Mann steht immer eine starke Frau“ – dass dieses Bonmot auch im politischen Umfeld, speziell auch in der „großen“ Politik seine Berechtigung hat, darüber dachten die Mitglieder der Rönsahler Frauenhilfe am Mittwoch anlässlich ihrer monatlich stattfindenden Zusammenkunft im Evangelischen Gemeindehaus nach. Das Treffen war, wie immer, gut besucht.
Zwar ist die muntere Frauenrunde in der Regel nicht eben für Diskussionsrunden über politische Themen bekannt, ihr Handlungsschwerpunkt liegt vielmehr im unterhaltsamen Bereich und ist außeordentlich vielseitig. Vielleicht aber auch gerade aus diesem Grunde passte der Vortrag von Karin Derksen unter dem Thema „Die Frauen der Bundespräsidenten“ durchaus ins Konzept.
Frauen in der Politik und das nicht nur am Rande, sondern vielmehr als Mitwirkende im gestalterischen Bereich? Vor einigen Jahrzehnten war diese Rolle der (auch damals schon) mündigen Frau praktisch undenkbar. Erst nach Ende des 1. Weltkriegs und im November des Jahres 1918 war es so weit, dass das allgemeine und gleiche Wahlrecht für Männer und Frauen in Deutschland eingeführt wurde.
Dennoch dauerte es noch eine ganze Weile, bis bedeutende politische Ämter auch von Frauen besetzt wurden. Oftmals war es nämlich so, dass Frauen ein Amt ausübten, das es „ offiziell“ überhaupt nicht gibt – gewissermaßen als Repräsentationsfigur an der Seite ihrer politisch bedeutsamen Ehegatten. Diesbezüglichen Spuren, festgemacht am Beispiel der Gattinnen beziehungsweise Lebensgefährtinnen der deutschen Bundespräsidenten – von der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bis heute – war Karin Derksen nachgegangen.
Sie beleuchtete dabei das Leben und Wirken der nur höchst selten im Licht der Öffentlichkeit stehenden Frau an der Seite des jeweils amtierenden Bundespräsidenten. Dabei wurde die große Vielfalt der von den Präsidentenfrauen vornehmlich auf sozialem Feld geleisteten Dienste im Ehrenamt verdeutlicht.
Weit gespannt war der Bogen, der von Elli Heuss-Knapp (Gründerin des Müttergenesungswerkes) über Mildred Scheel (Krebshilfe), Veronika Carstens (Multiple Sklerose-Gesellschaft), Wilhelmine Lübke und weitere Erste Damen des Staates bis zu Elke Büdenbender, der Gattin des gegenwärtigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, reichte. Dabei wurden die unterschiedlichen Charaktere und deren im Sinne der Allgemeinheit an den Tag gelegtes Engagement beleuchtet sowie deren jeweilige kulturelle Bedeutung unterstrichen.
Dies ist eine Wiedergabe des entsprechenden Artikels der MZ vom 17.10.2022. Sie finden ihn auch auf den Seiten von come-on.de
Foto: Rainer Crummenerl/MZ